Asbest - Formaldehyd - Blei - Schimmelpilze
In Europa verbringt die Mehrzahl der Menschen die größte Zeit in geschlossenen Räumen. Entsprechend groß ist die Sensibilität der Öffentlichkeit gegenüber Beeinträchtigungen durch luftverunreinigende Stoffe.
Schadstoffe in Gebäuden können gesundheitliche Risiken für die Bewohner darstellen und sind daher ein wichtiges Thema, vor allem bei älteren Bauwerken. Diese Schadstoffe stammen meist aus Baumaterialien, die früher ohne Kenntnis ihrer gesundheitsschädlichen Wirkung verwendet wurden. Heute wird ihre Verwendung stark reguliert oder ganz verboten. Die häufigsten Schadstoffe in Gebäuden sind:
1. Asbest
• Verwendung: Asbest wurde früher häufig in Dämmstoffen, Dachplatten, Bodenbelägen, Fassaden oder als Brandschutzmaterial verwendet.
• Gesundheitsrisiken: Inhalation von Asbestfasern kann zu schweren Lungenkrankheiten wie Asbestose oder Lungenkrebs führen. Besonders gefährlich ist es, wenn Asbestfasern freigesetzt werden, etwa bei Sanierungen oder Abrissarbeiten.
• Heutige Situation: Seit den 1990er Jahren ist Asbest in den meisten Ländern verboten. Bei Sanierungen oder Rückbau müssen spezielle Schutzmaßnahmen ergriffen werden.
2. PCBs (Polychlorierte Biphenyle)
• Verwendung: PCBs wurden als Weichmacher in Dichtungsmaterialien, in Farben und Lacken sowie in elektrischen Bauteilen (z. B. Transformatoren, Kondensatoren) verwendet.
• Gesundheitsrisiken: PCBs können krebserregend sein und das Immunsystem, die Leber und das Nervensystem schädigen. Sie reichern sich zudem im Körper an und bauen sich nur sehr langsam ab.
• Heutige Situation: Die Verwendung von PCBs wurde in den 1980er Jahren weltweit stark eingeschränkt, ist jedoch in vielen älteren Gebäuden noch vorhanden.
3. Formaldehyd
• Verwendung: Formaldehyd wurde und wird in Holzwerkstoffen wie Spanplatten, als Klebstoff in Möbeln, in Isoliermaterialien und in Farben verwendet.
• Gesundheitsrisiken: Formaldehyd gilt als krebserregend und kann Reizungen der Atemwege, Augen und Haut auslösen. Auch Kopfschmerzen und Müdigkeit können durch Formaldehyd verursacht werden.
• Heutige Situation: Die Grenzwerte für Formaldehyd wurden in den letzten Jahrzehnten stark gesenkt, und es gibt strikte Regelungen für Materialien, die Formaldehyd abgeben.
4. Schimmelpilze
• Verursachung: Schimmel entsteht durch Feuchtigkeit in Gebäuden, die durch undichte Stellen, schlechte Belüftung oder Kondensation verursacht wird.
• Gesundheitsrisiken: Schimmelpilzsporen können Atemwegserkrankungen, Allergien und Asthma auslösen. Langfristige Schimmelbelastung kann zu chronischen gesundheitlichen Problemen führen.
• Heutige Situation: Schimmel tritt vor allem in schlecht isolierten Gebäuden auf oder dort, wo Feuchtigkeit nicht richtig abgeführt wird. Eine Sanierung und Beseitigung der Ursachen ist dringend notwendig.
5. PAKs (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe)
• Verwendung: PAKs kommen in Teer- und Bitumenprodukten, wie sie früher im Straßenbau, bei Dachabdichtungen oder bei Bodenbelägen verwendet wurden, vor.
• Gesundheitsrisiken: Viele PAKs gelten als krebserregend und können Haut-, Lungen- und Blasenkrebs verursachen. Sie können durch Einatmen oder über den Hautkontakt aufgenommen werden.
• Heutige Situation: Auch PAK-haltige Produkte sind heute stark reglementiert, aber in älteren Bauwerken noch vorhanden.
6. Künstliche Mineralfasern (KMF)
• Verwendung: Künstliche Mineralfasern wurden und werden in Dämmmaterialien eingesetzt, vor allem in älteren Isolierungen an Rohren oder Fassaden.
• Gesundheitsrisiken: Ähnlich wie Asbest können feine Fasern von KMF die Atemwege reizen und langfristig die Lunge schädigen. Einige ältere KMF-Produkte gelten als krebserregend.
• Heutige Situation: Moderne Mineralwolleprodukte sind heute sicherer und weniger gefährlich. Bei der Sanierung alter Dämmstoffe muss jedoch Vorsicht walten.
7. Holzschutzmittel (z. B. Lindan, PCP)
• Verwendung: In den 1950er bis 1970er Jahren wurden in vielen Gebäuden Holzschutzmittel verwendet, um Holz vor Schädlingen zu schützen. Diese Mittel enthielten oft hochgiftige Chemikalien wie Lindan oder Pentachlorphenol (PCP).
• Gesundheitsrisiken: Diese Stoffe gelten als krebserregend und können das Nervensystem sowie die Leber und Nieren schädigen.
• Heutige Situation: Solche Holzschutzmittel sind heute verboten, können aber in älteren Gebäuden immer noch vorhanden sein.
Maßnahmen zur Beseitigung von Schadstoffen:
Die Erkennung und Beseitigung von Schadstoffen sollte immer von einem Fachmann durchgeführt werden. Ein Sachverständiger kann durch eine Raumluftanalyse oder durch Materialproben feststellen, ob Schadstoffe vorhanden sind, und Maßnahmen zur Entfernung oder Sanierung vorschlagen. Bei der Sanierung gelten in der Regel strenge Schutzvorschriften, um die Freisetzung von Schadstoffen zu verhindern.
Schadstoffe in Gebäuden können zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen, weshalb es wichtig ist, diese frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Unsere Leistungen im Überblick:
Wir haben mit Erfolg an der Sachkundeprüfung vom TÜV Rheinland teilgenommen.
Zertifikate können bei uns angefordert werden!
Fragen zum Thema Schadstoffe in Gebäuden?
Schreiben Sie uns einfach über das Kontaktformular. Wir Antworten innerhalb von 24 Stunden.
Beschreiben Sie kurz ihr Anliegen und hinterlassen Sie uns Ihre Telefonnummer.